Mir ist es ein Anliegen, allen manchmal verzweifelnden „Anfängern“ (nicht böse gemeint) Linderung zu verschaffen. Linderung aber nur in geistiger, nicht in körperlicher Hinsicht.
Da ich es in unserem Sammelgebiet fast ausschließlich mit Kalkstein zu tun habe und das in verschieden großen Brocken, konnte ich in all den Jahren einiges dazulernen.
Das A und O des Kalksteinspaltens ist der richtige Hammer (klingt einfach, ist es aber nicht).

  1. die Größe: die Größe ist gleichbedeutend mit dem Gewicht. Je größer der zu spaltende Steinbrocken ist, desto schwerer muss der Hammer sein. Ganz abstrakt und allgemein also. Der Steinbrocken vibriert bzw. wird in Schwingung versetzt, bis er reißt. Ausprobieren!
  2. der Stiel: je schwerer der Hammer, desto mehr empfiehlt es sich, einen längeren Stiel zu verwenden, den man auch beidseitig packen kann. Mein Hauptarbeitswerkzeug ist ein 3 kg Hammer. Mit diesem kann ich einige Zeit einhändig schlagen und notfalls ist er auch beidhändig zu gebrauchen – ein Universal-Kalkbrecher also :)!
    Grundsätzlich ist der Schwerpunkt dabei sehr wichtig. Zum Beispiel ist der große Estwing-Fäustel für unsere Zwecke ganz besonders unpraktisch – er ist einfach zu „kopflastig“. Ich persönlich habe sehr gute Erfahrungen mit einfachen Holzstielen gemacht. Die kann man abschneiden, bis sie passen. Und wenn man mal den Meißel nicht trifft, hält der Holzstiel doch noch einige Wucht ab. Er bricht natürlich immer mal wieder ab, je nach Arbeitsumfang. Am Ende des Stiels wird ein Stück Klebeband angebracht, damit der Hammer einen besseren Grip hat – das habe ich von Eishockey-Spielern gelernt. Und in Kopfnähe wird zusätzlich noch Klebeband angebracht, welches die Wucht von Fehlschlägen ein wenig abfängt. Besonders nützlich bei Regenwetter und glitschigen Handschuhen.
  3. Technik: am besten ist es bei kleineren Brocken (bis zur Größe „bewegbar“), sie zu prellen, wie man in Bayern sagt. Also ohne Meißel stumpf draufschlagen. Hat man die richtige Größe des Hammers gewählt, wird der Stein nach ein paar Schlägen einen ersten Riss aufweisen. Aufgepasst: Parallel zur Schichtung geht das besonders gut. Wenn es ausgeprägte Harnischflächen gibt, wird der Stein dort brechen. Bei kleineren Brocken (ab der Größe „tragbar“) habe ich folgende gute Erfahrung gemacht: der Hammer (z. B. 1,5 kg Fäustel) muss leicht gekantet geschlagen werden und nicht vollflächig. Da spalten hervorragend kleine Stücke ab. Wieder besonders gut parallel zur Schichtung anzuwenden!
    Der Einsatz eines Meißels (am besten haben sich Spitzmeißel bewährt) ist bei Brocken zu empfehlen, die eine Sollbruchstelle aufweisen oder etwas weicher sind (zum Beispiel große Tonsteinbrocken wie in Buttenheim).
  4. Die Kleinstbrocken („einhändig tragbar“) sind mit dem Geologenhammer, ebenfalls gekantet geschlagen, gut zu zerkleinern. Als Rechtshänder halte ich die Brocken in der linken Hand und schlage mit der Rechten. Aufgepasst: nicht jedes Handgelenk hält das aus, also vorsichtig ausprobieren :)!

Als größten Vorteil der gekanteten Schläge sehe ich, dass es kaum Gesteinsmehl durch diese stumpfen Schläge gibt. Wenn man ein Fossil versehentlich voll trifft, können die Splitter meist wieder zusammengepuzzelt werden. Jagt man den Meißel hinein, bleibt oft nur Staub übrig.
Als Ergebnis sind mit wenig, aber schwerem Werkzeug scheinbar „unbezwingbare“ Brocken zu zerkleinern.

Als Bonus wachsen auch Popeye-Unterame, wenn man nicht aufpasst ;).

Aber auch wirklich Unbezwingbares gibt es. Da hilft dann nur noch Pläne schmieden und das Geheimwerkzeug scharf machen …

Hoffentlich kann der Ein oder Andere davon profitieren.

The choice of the right hammer

It is my concern to bring relief to all sometimes desperate „beginners“ (no offence intended). Relief, however, only in a mental, not in a physical sense.
Since I am dealing almost exclusively with limestone in our collecting area, and in various sizes, I have been able to learn a lot over the years.
The be-all and end-all of limestone splitting is the right hammer (sounds simple, but it’s not).

  1. Size: size is synonymous with weight. The larger the lump of stone to be split, the heavier the hammer must be. So, quite abstractly and generally. The stone vibrates or is made to vibrate until it cracks. Try it out!
  2. The handle: the heavier the hammer, the more advisable it is to use a longer handle that you can grip on both sides. My main working tool is a 3 kg hammer. I can use it one-handed for some time and if necessary it can also be used two-handed – a universal lime breaker :)!
    Basically, the centre of gravity is very important. Personally, I have had very good experiences with simple wooden handles. You can cut them until they fit. And if you miss the chisel, the wooden handle can still withstand some impact. Of course, it breaks off from time to time, depending on the amount of work. A piece of tape is attached to the end of the handle to give the hammer a better grip – I learned that from ice hockey players. And tape is also applied near the head to cushion the impact of misses a little. Especially useful in rainy weather and slippery gloves.
  3. technique: the best thing to do with smaller chunks (up to the size „movable“) is to bounce them, as they say in Bavaria. In other words, hit them bluntly without a chisel. If you have chosen the right size of hammer, the stone will show a first crack after a few blows. Be careful: This works particularly well parallel to the stratification. If there are pronounced harness surfaces, the stone will break there. With smaller chunks (from the size „portable“) I have had the following good experience: the hammer (e.g. 1,5 kg hammer) must be struck slightly angled and not all over. Small pieces split off excellently. Again, especially good to use parallel to the layering!
    The use of a chisel (pointed chisels have proven best) is recommended for lumps that have a predetermined breaking point or are somewhat softer (for example, large chunks of mudstone as in Buttenheim).
  4. The smallest boulders („one-handed portable“) can be crushed well with the geologist’s hammer, also beaten to an angle. As a right-hander, I hold the chunks in my left hand and strike with my right. Be careful: not every wrist can withstand this, so try it out carefully :)!

I see the biggest advantage of the edged blows as that there is hardly any rock dust due to these blunt blows. If you accidentally hit a fossil full on, the splinters can usually be puzzled back together. If one chases the chisel into it, often only dust remains.

As a result, seemingly „indomitable“ chunks can be crushed with few but heavy tools.

As a bonus, popeye saucers also grow if you are not careful ;).

But there are also really unconquerable things. The only thing that helps is to make plans and sharpen the secret tool …

Hopefully one or the other can profit from it.

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