Art (species) | Schreinbachites retroversicostatus (CANAVARI) |
Autor | CANAVARI |
Gruppe | Arieten |
Horizont | pachygaster-Horizont |
Zone | marmoreum-Zone |
Stufe | Oberes Hettangium |
Beschreibung
Nach glatten Innenwindungen setzt eine deutliche Berippung ein. Die Rippen sind anfangs wulstig und gerade, später leicht konvex gebogen und stehen mehr oder weniger deutlich retroradiat. Ein Knötchenstadium (vergleichbar wie bei vielen anderen alpinen Arten) ist nicht vorhanden. Die Biegung der Rippen wird mit zunehmendem Alter immer deutlicher. Sie beginnen an der Naht, verlaufen über die Flanke und münden in die Nebenkiele.
Diese Berippung ist nur auf den inneren Windungen regelmäßig, charakteristisch ist eine äußerst „unruhige“ Skulptur: scheinbar zufällig kommen kräftigere und schwächere Rippen vor, der Abstand der Rippen zueinander schwankt, auch Rippenvereinigungen sind möglich.
Schon sehr früh ist ein erhabener, oft über die Windungen hinausragender Kiel entwickelt, der von tiefen Furchen begleitet ist. Bei größeren Gehäusen sind dann Nebenkiele entwickelt; ihr Aussehen ist auf den Abbildungen sehr gut zu sehen.
Der Windungsquerschnitt ist immer viel breiter als hoch, das ist ganz typisch für diese Art. Die größte Windungsbreite liegt meist in der Flankenmitte. Erst bei sehr großen Exemplaren kann das Verhältnis Wh:Wb 1:1 werden.
BLOOS gibt eine ausführliche Diskussion der Gattung und Art, auch der Lobenlinie, die bei Schreinbachites sehr vereinfacht ist und damit ähnlich Vermiceras und Gyrophioceras ist.
* Beschreibung nach Bloos (1994) und Kment (2000), ergänzt
Vergleiche
Im Vergleich zu Vermiceras (Epammonites) cordieri sind die Nebenkiele weniger scharf markiert und die Berippung ist eine völlig andere.
Bei kleinen Exemplaren mit fast regelmäßiger Berippung besteht eine sehr große Verwechslungsgefahr mit anderen kleinen Arietitiden (z.B. Vermiceras (Gyrophioceras)). Die sehr große Windungsbreite und die unregelmäßige Berippung ist dann aber das Hauptkriterium zur Artfindung. Alpinoceraten mit ähnlichem Querschnitt wie A. salinarius oder A. perspiratus besitzen einen weniger kräftig ausgebildeten Kiel und eine kompliziertere Lobenlinie.
Abmessung
Abmessungen bei D= 55mm:
Nw % v. D: ca. 53%
Wh % v. D: ca. 24%
Wb % v. D: ca. 31%
Literatur
- 1882 Arietites retroversicoststus n.sp. – CANAVARI S. 177, Taf. 20.13-14
- 1890 Arietites anastreptoptychus n.f. – WÄHNER S. 243, Taf. 46.3-5
- 1994 Schreinbachites retroversicoststus Canavari – BLOOS S. 46, Taf. 4.18, Abb. 11,13,14
- 2000 Schreinbachites retroversicoststus Canavari – KMENT S. 208, Abb. 45