Beschreibung

Das Telum ist großwüchsig, spindelförmig und schlank. Es wird adoral (mundwärts) auffallend schnell dünner. Die Draufsicht ist symmetrisch und spindelförmig. Im Profil ist das Telum deutlich asymmetrisch, auf der ventralen Seite konvexer als auf der dorsalen.
Ein Apikalwinkel kann nicht gemessen werden, weil das Telum rasch und etwas gerundet zur Spitze zuläuft.
Der Querschnitt des Telum ist meistens oval, nur an wenigen Stellen kreisrund, meist also deutlich zusammengedrückt. Die größte Dicke erreicht A. alpinus hinter der Mitte (spätestens bei der Mitte).
Das Telum ist völlig glatt, ohne Skulpturelemente. Es kommen spindelförmige Vertiefungen vor, deren Zweck noch nicht geklärt ist. Es gibt Exemplare, wo der Übergang zum Phragmokon erhalten ist: der Durchmesser nimmt langsam wieder zu und es sind deutlich Kammern zu erkennen. Wir gehen davon aus, dass andere Phragmokome mit demselben Öffnungswinkel ebenfalls zu A. alpinus gestellt werden können. Bereits Mojsisovics hat Tela mit entsprechenden Phragmokonen zu Aulacoceras liasicum zusammengefasst.
Besonders häufig ist Atractites alpinus in der Lienbacher Subformation über der marmoreum-Kruste zu finden, allerdings auch nicht in allen Profilen. Es kann also sein, dass einerseits A. alpinus sein Häufigkeitsmaximum erreicht hat oder andererseits die Lebensbedingungen für coleoide Cephalopoden zu der Zeit in einigen riffnahen Gebieten besonders günstig waren.
Die Art tritt zuerst knapp unter der marmoreum-Kruste im Horizont des Alpinoceras haueri auf.
Bemerkenswert ist der sehr große Durchmesser mancher Phragmokone (noch größer als im unteren Hettangium), die gefunden werden können. Kammerteile mit 6,5cm Durchmesser sind möglich. Vorausgesetzt, es handelt sich um dieselbe Art, kann man auf eine Gesamtlänge von Telum + Phragmokon von wenigstens 70-120cm schließen! Bereits Mojsisovics erwähnt Tela mit 22cm Länge. Eines mit über 30 cm ist hier von uns abgebildet.
Das 1871 bei Mojsisovics auf Taf. IV, 4 abgebildete Exemplar weist eine Pathologie auf, deren Ursache nicht geklärt ist. Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein tektonsicher Versatz. Mariotti & Pignatti haben das Original nochmal als „Atractites sp. 2 aff. A. alpinus Gümbel abgebildet (1993, Taf. 2, 1-2).
Im Karwendelgebirge ist ein Telum mit identischer Verwachsung gefunden worden! Es ist auch abgebildet.

* Beschreibung nach Mariotti & Pignatti (1996), ergänzt

Vergleiche

Atractites jeletzkyi ist im Querschnitt runder und erreicht die größte Dicke ab der Mitte oder zum vorderen Ende hin.
Das Telum von Atractites alpinus ist grundsätzlich dicker und die Zuspitzung am apikalen (hinteren) Ende erfolgt schneller im Vergleich zu den überwiegend weniger großen Tela von A. jeletzkyi.
Die Draufsicht und das Profil von A. alpinus sind deutlich verschieden zu denen von A. jeletzkyi.
Atractites jeletzkyi tritt außerdem viel früher (im Unter-Hettangium) auf.

Abmessung

Literatur
  • 1871 Aulacoceras liasicum Gümberl sp. – Mojsisovics, S. 55(15), Taf.IV, 4-7
  • 1993 Atractites aff. alpinus Gümbel – Mariotti & Pignatti Taf. 1, 1-2
  • 1996 Atractites alpinus Gümbel – Mariotti & Pignatti, S. 212, Fig1
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